



BERLiN
BERLiN

Karaoke im Mauerpark
Einzelpersonen gegen die Masse
Analoge Fotografie
Eine schwarz-weiße Rolle. Mein Auge durch das Objektiv. Ich entfremde mich von der Szene, um mich als Teil von ihr zu fühlen. Dabei vergesse ich, wer ich bin. Das Denken tritt in den Hintergrund. Ich werde zum reinen Handeln: Ich beobachte. Ich drücke den Auslöser. Ein Moment ist eingefroren, eigentlich Tausende von Momenten. Einerseits mein Blick, andererseits der Blick der Besucher, die an diesem Sonntag im Berliner Mauerpark auf Joe Hatchibans Karaoke gestoßen sind.
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Jemand lächelt, jemand tanzt, oder vielleicht ist da ein ernster Gesichtsausdruck. In diesem Augenblick weiß ich nicht, ob ich eine Person beobachte oder ob ich durch sie existiere. Vielleicht weder noch – oder beides zugleich. Vielleicht arbeiten wir zusammen, während wir auf derselben Oberfläche verschmelzen. Die Unterschiede verschwimmen, und einzelne Emotionen lassen sich nicht mehr klar voneinander trennen.
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Ich entwickle diese Aufnahmen. Ich stehe den Bildern erneut gegenüber. Während ich sie drucke, halte ich bei jedem Einzelnen inne. Die Anonymität der Menschenmassen schwindet. Die Gesichter nehmen Gestalt und Farbe an. Plötzlich verwandeln sie sich in Menschen mit Träumen, Ängsten und Leidenschaften. Eine Flut von Fragen überkommt mich: Wer sind all diese Menschen? Wie heißen sie? Wie alt sind sie? Wie sind sie hierhergekommen – allein oder in Begleitung? Was machen sie? Was denken sie? Es gibt keine Möglichkeit, das zu wissen. Die Antworten überlasse ich der Fantasie. Am Ende könnte all das eine Illusion sein, vielleicht projiziere ich mich erneut nur in jemand anderen hinein.
* Wenn Sie mit der Maus über das Bild fahren, wird das intervenierte Bild sichtbar. Diese Funktion steht derzeit nur in der Computerversion zur Verfügung.















Ich habe Menschen hervorgehoben, die in mir Neugier geweckt haben, doch ich lade Sie ein, selbst zu beobachten und Ihre eigenen Geschichten zu erschaffen. Wen stellen Sie sich vor? Gibt es eine Person, mit der Sie sich identifizieren können? Oder vielleicht jemanden, den ich übersehen habe, der bei Ihnen ein besonderes Interesse weckt?
** Wenn Sie mir Ihre Antwort mitteilen möchten, können Sie mir eine E-Mail an luzcbs@me.com senden und ich werde Sie sehr gerne lesen.
P.S.:



























Ich füge ein paar Fotos hinzu, die ich während derselben Reise gemacht habe. Damals habe ich einen Kodak Gold 200-Film verwendet, um eine Stadt darzustellen, die einst geteilt war, aber heute zu einem magischen Ort geworden ist. Hier existieren Gegensätze nebeneinander, koexistieren und verschmelzen. In Berlin kann man einfach nur sein.
Naja… Berlin ist einfach GEIL!!